Bulls verlieren überraschend gegen die Stones

Kurz vor Weihnachten steigt die 4.Runde der Österreichischen Staatsmeisterschaft im Happyland Klosterneuburg und bringt eine kleine Überraschung: die Bullen verlieren das Spitzenspiel der Runde mit 2 Punkten gegen die Steirer.

Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – Rebound Warriors 94:30 (52:18)

Zum Aufwärmen treten die Bullen frühmorgens gegen die Mannschaft aus Oberösterreich an. Die Niederösterreicher müssen auf Dogan (beruflich verhindert) und Hayirli (leicht verletzt von der EM heimgekehrt) verzichten. Bei den Rebound Warriors fehlt Berger, dafür bringt Spielertrainer Höglinger zwei junge Spielerinnen mit, die erstmals in einem Meisterschaftsspiel aufs Parkett rollen. Die Oberösterreicher starten wie immer sehr motiviert ins Spiel, müssen aber die konzentriert spielenden Bulls rasch davonziehen lassen. Nach dem ersten Viertel steht es bereits 29:10. Coach Zankl lässt sich auch selbst auf den Spielbericht eintragen, um für Notfälle einspringen zu können – aber das ist nicht notwendig.

Die Bullen machen im gesamten Spiel nur 3 Fouls. Alle Spieler bekommen viel Einsatzzeit, arbeiten konzentriert in der Verteidigung und fahren schnelle Gegenangriffe – vor allem durch Wastian und Hochenburger. Als der oberösterreichische Spielertrainer Höglinger im 3.Viertel knapp hintereinander sein 3. und 4.Foul begeht, lässt er es für den Rest des Spiels etwas ruhiger angehen. Das Spiel endet mit einem klaren Sieg für die Heimmannschaft: 94:30.

Wastian 30 (2 Dreier, 7 Rebounds, 4 Steals), Hochenburger 28 (73% Wurfquote, 5 Assists), Pliska 21 (9 Rebounds, 5 Steals), Demel 7, Al Naqqash 4, Vrba 2, Eckerl  2, Nourafza; Höglinger 18 (7 Rebounds), Kurat 4, Hohensinn 4, Jungwirth 2, Pfurtscheller 2, Krausmann, Stritzinger

Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – RBB Flink Stones 58:60 (32:28)

Das Spitzenspiel des Tages wird vom ORF im Livestream übertragen – und dieses Spiel macht wirklich gute Werbung für den österreichischen Rollstuhlbasketballsport. Zunächst läuft alles nach Papierform, und die Gastgeber können sich mit konzentriertem Spiel im ersten Viertel leicht mit 15:10 absetzen. Im zweiten Viertel punkten bei den Steirern vor allem Steiner und Rekanovic – die Bullen halten mit Pliska und Hochenburger dagegen und gehen mit einem Vorsprung von 4 Punkten in die Halbzeitpause.

Das 3. Viertel gehört dann den Flinkstones. Zorec kann einige Male nur durch Fouls gestoppt werden, und Routinier Kopp scort zuverlässig. Coach Zankl verlangt im Timeout von seinen Spielern aggressive Defense und konzentrierte Blockaden im Angriff. Aber langsam macht sich auch die kurze Bank bemerkbar, und es läuft nicht mehr alles so nach Wunsch. Ende des 3. Spielabschnitts liegen die Steirer 1 Punkt in Front – das verspricht Spannung für das letzte Viertel. Und die Zuschauer daheim und in der Halle erleben einen Krimi. Die Steirer legen immer wieder vor, und die Bulls ziehen nach. Keine Mannschaft kann sich entscheidend absetzen. In der letzten Minute kann zunächst der Steirer Kopp von den Niederösterreichern nur durch ein Foul gestoppt werden und verwandelt beide Freiwürfe souverän zum Unentschieden. Die Bullen versuchen dann, einen konzentrierten Angriff vorzutragen und lassen sich von einem falschen Signal des Schreibertisches ein wenig aus dem Konzept bringen. Kein Korberfolg, und die Steirer haben noch die Chance auf einen letzten Angriff. Zunächst verlegt Edler einen Layup, doch die Flinkstones bleiben in Ballbesitz und Oldie Kopp verwertet souverän einen Wurf aus der Zone und macht damit seiner Mannschaft und allen steirischen Fans ein vorweihnachtliches Geschenk.

Selbst langgediente Spieler können sich nicht mehr erinnern, wann die Sitting Bulls in der Meisterschaft zuletzt gegen die Steirer verloren haben. Die Freude bei den Flinkstones ist jedenfalls groß, und der Sieg macht die Meisterschaft ein wenig spannender. In der Tabelle bleiben die Niederösterreicher auf Platz 1 – hat man doch das erste Spiel gegen die Steirer mit +23 gewonnen. Will man nach Gründen für die Niederlage suchen, ist ein wichtiger Punkt sicher die schlechte Wurfquote der Bullen – sowohl aus dem Feld als auch bei den Freiwürfen. Aber jeder kann mal einen schlechten Tag haben, und im nächsten Spiel kann alles schon wieder anders aussehen.

Pliska 27 (4 Dreier, 15 Rebounds, 6 Assists, 5 Steals), Hochenburger 14 (5 Steals), Demel 6, Wastian 5 (5 Assists), Eckerl 4, Al Naqqash 2, Vrba, Nourafza; Rekanovic 22 (13 Rebounds), Kopp 12, Steiner 12, Edler 8, Zorec 6, Theissl, Vukovic

Rebound Warriors – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 25:80 (10:40)

Als Nachtragsspiel der letzten Runde kommt es zu einer Neuauflage des ersten Spiels des Tages.
Nach dem Nailbiter gegen die Steirer kommt hier schon fast vorweihnachtliche Stimmung auf. Statt eines detaillierten Berichts hier ein paar Funfacts:

•    Melanie Jungwirth bringt die Rebound Warriors mit 2:0 in Führung
•    Es passieren 6 Fouls im gesamten Spiel
•    Von 18 Punkten der Bullen im 1.Viertel werden 16 von Philipp Hochenburger erzielt
•    Markus Demel macht ein Double/Double (12 Punkte, 10 Rebounds)
•    Danial Nourafza macht seinen ersten Korb aus der Mitteldistanz
•    Hannah Krausmann schreit Alex Höglinger an, weil sie keinen Ball in der Zone bekommt
•    Danial Nourafza erzielt genauso viele Punkte wie Ondrej Pliska

Höglinger 10, Kurat 6 (7 Rebounds), Pfurtscheller 5 (8 Rebounds), Jungwirth 4, Hohensinn, Krausmann, Stritzinger; Hochenburger 26 (8 Rebounds), Wastian 20 (6 Assists, 6 Steals), Demel 12 (10 Rebounds), Vrba 10, Eckerl 4, Pliska 4, Nourafza 4

Endergebnis des Turniers

RBB Flink Stones – ABSV LoFric Dolphins Wien   68:36
Carinthian Broncos – Rebound Warriors   80:22
Carinthian Broncos – ABSV LoFric Dolphins Wien   76:54

Hier geht es zu den Fotos von Astrid Berger:
https://photos.app.goo.gl/X4AqNK4dNc9hSGRf6


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