Zwei Mal den Hunderter geknackt

Auch in der dritten Meisterschaftsrunde in Linz stellen die Sitting Bulls ihre derzeitige Vormachtstellung im österreichischen Rollstuhlbasketball unter Beweis.

Mit zwei Kantersiegen gegen die Dolphins Wien (106:32) und die gastgebenden Rebound Warriors (108:24) knacken die Niederösterreicher zweimal die magische 100er-Grenze. Sonst gab es eigentlich keine Überraschungen: Steiermark I schlägt Steiermark II, die Dolphins aus Wien verlieren auch ihr zweites Match an diesem Spieltag gegen die Flink Stones II mit 29:61 und Oberösterreich rollt auch beim zweiten Spiel gegen die Flink Stones I mit 40:98 als Verlierer vom Court. Weiter geht es bereits in zwei Wochen am 27.11. in der Steiermark mit der vierten Meisterschaftsrunde.

ABSV LoFric Dolphins Wien – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 32:106

In der dritten Runde, die nicht wie geplant in Wels, sondern in Linz ausgetragen wurde, trafen die Bullen, die ohne Demel, Riedl und Hochenburger anreisten um 10:30 Uhr auf die bis dahin noch sieglosen Delphine aus Wien und im zweiten Spiel um 14:30 Uhr auf den Veranstalter, die Rebound Warriors. Schon beim Aufwärmen war zu erkennen, dass es eine große Herausforderung für die Bullen sein würde mit dem richtigen Ernst und der vollen Konzentration gegen den vermeintlich schwächsten Gegner in der österreichischen Liga aufs Feld zu rollen.

Und es waren auch die Dolphins, die nach einem Missverständnis der Bullen beim Hochball die erste Möglichkeit für einen Angriff hatten. Da sie diese Chance nicht nutzten, und die Bullen ihre Verteidigung schon auf Höhe der Dreipunkte-Linie sehr aggressiv aufzogen, wurde die Mannschaft aus Wien zu vielen Turnovers gezwungen, oder verloren den Ball durch Ablauf der 24 Sekunden-Uhr. Da die Bullen die daraus entstandenen Ballverluste konsequent durch Fastbreaks oder unter dem Korb durch Center Erben verwerteten, endete das erste Viertel bei einem Punktestand von 24:0.

Im zweiten Viertel war es in der 15. Spielminute die Nr. 19 der Delphine Jürgen Ahmadi-Erber und gleich darauf die zurzeit wohl heißeste Nachwuchsaktie Hubert Hager, die beim Stand von 36:0 die ersten 4 Punkte für die Wiener erzielten. Auf Grund des eindeutigen Spielstandes und im Hinblick auf die Gegner in der Euroleague2 begann das Team um Andreas Zankl nun verschiedene Offensiv- und Defensivvarianten einzuüben und zu automatisieren. Da die daraus entstandenen Möglichkeiten und auch weiterhin die Fastbreaks konsequent verwertet wurden, ging es beim Stand von 54:12 in die Halbzeitpause.

Da sich auch im dritten und vierten Viertel trotzt vermehrtem Einsatz von Routinier Eckerl und Nachwuchsspieler Ali Naqqash nichts am Spielverlauf änderte, wurde nach 40 Minuten und einen Endstand von 106:32 der klare Klassenunterschied sichtbar. Fazit: Erfolgreiches Update der Spielsysteme, die bei noch besserer Kommunikation auch gegen stärkere Gegner Wirkung zeigen sollten.

Hager, Trifunovic 8, Pavlovic 6, Suppan 4, Breitenecker, Loisinger, Ahmadi-Erber je 2, Singh bzw. Erben 49 (11 Rebounds), Hayirli 24 (11 Assists), Wastian 15 (9 Assists), Dogan 12, Sembera 4, Naqqash 2, Eckerl

Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – Rebound Warriors 108:24

Beim Hochball um 14:30 standen mit den Rebound Warriors der Veranstalter der dritten Runde den Bullen gegenüber. Auch wenn die Warriors mit Höglinger einen flinken und ballsicheren Pointguard in ihren Reihen haben, war ein ähnliches Spiel wie gegen Wien zu erwarten. Nach der überraschenden Führung durch Auer übernahmen die Bullen das Kommando. Durch die aggressive und hochstehende Verteidigung wurden die Spieler der Warriors zu vielen Turnovers gezwungen. Die daraus entstandenen Fastbreaks wurden vom schnellen Wastian erfolgreich verwertet.

Auch Erben und Hayirli konnten nach erfolgreichem Blockspiel ein ums andere Mal den Ball in der Reuse versenkten. Gegen Ende des ersten Viertels konnten auch die Warriors ihren Score auf 10 Punkte erhöhen, beim Stand von 30:10 ging es in die erste Pause. Mit Beginn des zweiten Viertels wurde von den Bullen wieder vermehrt am Feinschlief in ihrer Verteidigung und den verschiedenen Offensivvarianten gearbeitet, was in einem 18 zu 2 Lauf und einem Halbzeitstand von 48.12 führte.

Im dritten Viertel änderte sich am Spielverlauf wenig: Erben, Wastian, der auch 6 Assists und 5 Steals vorzuweisen hatte sowie Hayirli scorten fast nach Belieben. Nach zwei Punkten von Dogan im ersten Viertel und zwei Punkten von Eckerl in der 28. Minute konnten sich zwei weitere Bullen in die Scorerliste eintragen. Bei 5 Punkten von den Warriors ergab das vor dem Anpfiff zum letzten Viertel einen Stand von 70:17. Mit dem Ziel, den Hunderter auch in diesem Spiel zu knacken, schossen die Bullen jetzt aus allen Rohren.

Nach einer Auszeit durch Trainer Zankl kam es in der 37. Minute zu einem Kuriosum. Da die Order von Zankl darin bestand, den Spieler Höglinger unter der Deckung der fünf Bullen im wahrsten Sinne des Wortes zu begraben, waren Angesichts der verwaisten Bullenreuse die vier restlichen Warriors so verwirrt, dass sie nach der Ballfreigabe des Schiedsrichters nicht versuchten, einen Korb zu erzielen. Erst nach mehrmaligen verzweifelten Zurufen von Höglinger fassten sie sich ein Herz und bewegten sich Richtung Korb. Als Spielverderber entpuppte sich Eckerl, er löste die Fünf Mann Deckung zu früh auf und verhinderte dadurch einen Korberfolg der mit dieser sehr eigenartigen Spielsituation überforderten Warriors.

Mit einem Lächeln im Gesicht der meisten Anwesenden wurde das Spiel mit den Punkten 94 Eckerl – 96, 98 Dogan und dem Hunderter von Topscorer Erben fortgesetzt. Nach weiteren 8 Punkte der Bullen und 7 Punkten der Warriors im letzten Viertel ertönte beim Stand von 108:24 die Schlusssirene. Fazit: Fünf Mann Deckung mit hohem Unterhaltungswert – international nicht zu empfehlen.

Erben 46 (14 Rebounds, 85% Wurf), Wastian 26, Hayirli 14 (11 Rebounds), Dogan 14, Eckerl 8, Naqqash, Sembera bzw. Auer 8, Höglinger, Berger 6, Huemer, Kurat 2, Hohensinn, Stöckl

Die anderen Ergebnisse

Flink Stones I – Flink Stones II 78:42
Flink Stones II – ABSV LoFric Dolphins Wien 61:29
Flink Stones I – Rebound Warriors 98:40


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