Souverän zum 11. Meistertitel

Mit einer überragenden Leistung in der Finalrunde haben sich die Interwetten/Coloplast Sitting Bulls zum elften Mal den österreichischen Meistertitel im Rollstuhlbasketball geholt.

Der Gegner im Finale hieß wie im Vorjahr Flink Stones, aber im Gegensatz zum letztjährigen Finale trafen die Steirer auf einen eigentlich in dieser Saison in Österreich unschlagbaren Gegner. Mit den diesjährigen Verstärkungen und der erfolgten Weiterentwicklung wahrscheinlich zum besten Bulls-Team aller Zeiten gereift, führten die Niederösterreicher phasenweise ihren Gegner vor und entschieden mit zwei klaren Siegen (85:36 und 78:43) die Best-of-3-Serie bereits im zweiten Spiel für sich. Zuvor hatten sich die Sitting Bulls im Halbfinale mit einem ebenso deutlichen 77:30 Sieg über die Dolphins Wien für das Finale qualifiziert. Die Flink Stones hingegen lieferten sich mit den Carinthian Broncos im zweiten Halbfinale über weite Phasen des Spiels ein Duell auf Augenhöhe, in welchem sie erst in der Schlussphase mit 71:69 das bessere Ende für sich hatten. Im Spiel um Platz 3 besiegten die Broncos die Dolphins aus Wien mit 69:58 und holten sich damit die Bronzemedaille.

Topscorer der Meisterschaftssaison wurde Robert Holdernig mit einem Punkteschnitt von knapp 33 Punkten pro Spiel. Ins All-Star-Team wurden Lucas Fiedler und Robert Holdernig (beide Carinthian Broncos) sowie Matthias Wastian, Mehmet Hayirli und Ondra Pliska (alle Sitting Bulls) gewählt. Herzliche Gratulation dazu!

1. Semifinale: Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – ABSV LoFric Dolphins Wien 77:30 (47:10)

Dank eines sehr souveränen Auftritts der Interwetten/Coloplast Sitting Bulls, die durch starkes Teamplay auch das Fehlen des etatmäßigen Topscorers Ondra Pliska gut kompensieren konnten, war das Halbfinale gegen die LoFric Dolphins aus Wien schon früh entschieden: Die Defense der Niederösterreicher agierte von Beginn an äußerst stark und zwang die Delfine zu sehr schweren Würfen von außen und unter Bedrängnis. Erst ganz kurz vor der Halbzeit bedeutete ein Freiwurf von Nahlik den zehnten Punkt der Außenseiter. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Sitting Bulls dank diverser Fastbreaks über Hochenburger und Dogan sowie dank einiger schöner Inside-Aktionen von Ritter und Mismatch-Situationen durch Hayirli schon sehr deutlich abgesetzt.

Nach Seitenwechsel beim Stand von 47:10 konnte Bulls-Coach Andreas Zankl durchrotieren, alle eingesetzten Spieler konnten auch punkten. Bei den Wienern setzte sich jetzt Solc immer öfter schön in Szene, auch Sembera bot eine starke Leistung. Das gefällige Spiel endete letztlich mit 77:30 für die Sitting Bulls, die dann im Finale gegen die steirischen Flink Stones, die sich in einem wahnsinnig spannenden Spiel gegen die Carinthian Broncos mit 71:69 durchsetzten, auch wieder auf Ondra Pliska zurückgreifen konnten.

Dogan, Ritter je 17, Hayirli, Wastian je 10, Hochenburger 8, Eckerl, Riedl je 4, Zankl 3, Hanisch, Vrba je 2 bzw. Solc 17, Srutka, Zemanek je 4, Loisinger, Sembera je 2, Nahlik 1, Breitenecker, Löffler J., Löffler K., Pavlovic

2. Semifinale

Carinthian Broncos – Flink Stones: 69:71

Spiel um Bronze

Carinthian Broncos – ABSV LoFric Dolphins Wien: 69:58

1. Finalspiel: Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – Flink Stones 85:36 (52:18)

Im ersten Finalspiel der Best-of-3-Serie rollten in der Sportwelt Niederösterreich in St. Pölten für den Titelverteidiger Pliska, Hayirli, Hochenburger, Wastian und Riedl auf den Court, für die steirischen Herausforderer starteten Goldgruber, Penz, Kontsch, Edler und Grabner. Letzterer erzielte auch gleich die ersten Punkte, ehe Hayirli die erste Führung für die Sitting Bulls erzielte. Nach dem Ausgleich durch Goldgruber (4:4, 1.) legten die Bullen einen ersten Lauf hin. Sie zeigten jene physisch starke Defense, die über weite Strecken der Saison die Erfolgsgrundlage war, und kamen über eine druckvolle Spieleröffnung zu zahlreichen einfachen Punkten. Auch von außen stimmte die Trefferquote, so dass das Scoreboard schon früh wenig Zweifel über den Ausgang des ersten Finalspiels aufkommen ließ: Wastian stellte per Dreipunktspiel auf 30:10 (11.), bevor Dogan in der „Monkey Time“ mit 12 starken Punkten innerhalb von gerade einmal fünf Minuten weiter erhöhte (44:17).

Den Pausentee konnte der Coach der Interwetten/Coloplast Sitting Bulls, Andreas Zankl, also schon relativ beruhigt schlürfen. Auch wenn Edler und Theissl sehr engagiert agierten und immer wieder Akzente setzten, so traten die Niederösterreicher mannschaftlich sehr geschlossen und bärenstark auf. Zwar ließ die Qualität der Defense nach einigen Wechseln nach der Pause minimal nach, aber gerade offensiv waren alle Bulls gefährlich und konnten sich auf ein ausgeglichenes Scoring verlassen: Gleich vier Spieler erzielten 15 Punkte oder mehr. Auch das Schlussviertel ging dann noch mit 14:4 an Ondra Pliska und Co., die mit dem 85:36-Erfolg ein gehöriges Ausrufezeichen zum Auftakt der Finalserie setzten.

Pliska 17, Dogan 16, Hayirli, Wastian je 15, Ritter 8, Hochenburger 6, Riedl, Vrba je 4, Eckerl, Hanisch bzw. Edler 12, Theissl 10, Goldgruber, Schmerlaib je 4, Grabner, Kontsch, Zorec je 2, Penz, Vukovic

2. Finalspiel: Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – Flink Stones 78:43 (39:13)

Am Sonntag wurde nicht nur der Schauplatz gewechselt – Ort des Geschehens war jetzt das Klosterneuburger Happyland –, sondern auch die Karten noch einmal neu gemischt. Nach einem etwas umständlichen Spielbeginn beider Teams löste Wastian in der 3. Minute endlich per Layup die Korbsperre und eröffnete einen beeindruckenden 19:0-Run seines Teams. Erst knapp vor Ende des ersten Viertels trafen Grabner und Edler erstmals für die Flink Stones, die abermals kein wirkliches Konzept gegen den Verteidigungsriegel der Bullen fanden. Spätestens Mitte des zweiten Abschnitts (35:6, 16.) hatten die Niederösterreicher bereits die Vorentscheidung geschafft und ließen an der Krönung einer starken Saison keine Ungewissheit mehr aufkommen.

Nach Seitenwechsel gelang dann den Steirern deutlich mehr, insbesondere Edler schloss wiederholt schöne Einzelaktionen erfolgreich ab. In dem spielerisch hochklassigen Spiel blieben die Bullen zwar bis zum Ende meist dominant, aber guten Rollstuhlbasketball konnte man jetzt definitiv auf beiden Seiten sehen. Alle Spieler beider Mannschaften durften Finalluft schnuppern, doch letztlich durften die Sitting Bulls nach weiteren 40 souveränen Minuten und einem klaren 78:43 die Arme in die Höhe reißen und die Sektkorken knallen lassen.

Wastian 17, Hayirli 12, Dogan, Ritter je 10, Riedl 8, Hochenburger 7, Pliska, Vrba je 6, Zankl 2, Eckerl, Hanisch bzw. Grabner 15, Edler 14, Theissl, Zorec je 6, Kontsch 2, Goldgruber, Lackner, Penz, Vukovic

Titel feiern und weiter nach Düsseldorf

Zwar genoss die Mannschaft der Sitting Bulls den Gewinn der Meisterschaft noch bei einem gemütlichen Mittagessen, doch allzu viel Zeit zum Feiern bleibt nicht: Mit dem Challenge Cup von 24.-26. April in Arnheim (NED) steht das nächste Saisonhighlight schon direkt vor der Haustür. Am Donnerstagvormittag geht der Flieger von Wien Schwechat nach Düsseldorf, von wo aus die restlichen gut hundert Kilometer mit dem Bus zurückgelegt werden. Am Freitag warten um 13:30 zum Auftakt die Oldham Owls aus Großbritannien – jenes Team, gegen das die Bullen in der letzten Saison zum Auftakt des Challenge Cups nach komplizierter Anreise unglücklich verloren hatten. Eine perfekte Chance auf Wiedergutmachung also!

Scorer Sitting Bulls Final Four gesamt

Dogan 43
Wastian 42
Hayirli 37
Ritter 35
Pliska 23
Hochenburger 21
Riedl 16
Vrba 12
Zankl 5
Eckerl 4
Hanisch 2

Endklassement

1. Sitting Bulls
2. Flink Stones
3. Carinthian Broncos
4. ABSV LoFric Dolphins Wien
5. WBS Pardubice

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