Ein Sieg in der Euroleague – Wastian All Star

Die Sitting Bulls konnten vom Euroleague-Einsatz am Wochenende teils erfolgreich heimkehren. Am Ende stand zwar nur ein Sieg zu Buche, Matthias Wastian wurde aber aufgrund seiner Top-Leistung an diesem Wochenende ins All Star-Team der Runde gewählt.

Im spanischen Getafe hatten die Sitting Bulls mit ihrem nur mit 7 Spielern angereisten Team harte Konkurrenz in der Gruppe: Neben dem Veranstalter Getafe mit ihrem Superstar Joshua Turek gab es mit Izmir, CAPSAAA und den Silverspokes aus Gent drei weitere Teams, die um den Aufstieg in eine der Finalrunden der Euroleague kämpften.

IZMIR Büyüksehir – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 79:49

Gleich zu Beginn wartete mit Izmir die erste harte Nuss. Das aggressive und schnelle Spiel der Türken kannte man bereits aus einer weiteren Europacup-Begegnung aus dem Jahr 2009.  Den Scorerreigen eröffneten die Türken mit Reyhani, der sich in den letzten Jahren zu einem Punktegaranten und Schlüsselspieler im Team aus Izmir entwickelt hatte. Dem gegenüber wurde Pliska beim Wurf gefoult und konnte auch seinen Freiwurf verwerten. Wastian bekam früh seine ersten beiden Fouls –  als dann noch ein Offensivfoul nach knapp fünf Minuten gegen ihn gepfiffen wurde, mit dem weder er, noch die Betreuerbank ihr Einverständnis zeigen konnten, war die Defensivarbeit der Bullen durch ein größeres Loch geprägt, dass nun Wastian obgleich seiner Foulbelastung nicht mehr zu füllen vermochte. In der Offensive hingegen mühten sich die Bulls weiter – in Minute 8 glichen die Niederösterreicher zum ersten Mal auf 10 zu 10 aus, dies sollte aber auch der letzte Kampf auf gleicher Höhe sein.

Kodal und Reyhani erhöhten auf 17:10 zur ersten Sirene, danach punkteten die Türken vor allem unter dem Korb und konnten bereits zur Halbzeit eine erste Vorentscheidung mit einem 16-Punkte Vorsprung zum 34:18 herbeiführen. Nach der Pause mussten die Sitting Bulls nach und nach den mangelnden Wechselmöglichkeiten Tribut zollen, der Rückstand auf Izmir betrug in Minute 38 bereits 37 Punkte. Eine letzte Aufholjagd der Bullen durch Pliska, Demel und Wastian zum 79:49 war jedoch nur mehr Ergebniskosmetik und konnte an der klaren Niederlage nichts mehr ändern.

Reyhani 29, Kodal 21 (20 Rebounds), Boyraz 19 (12 Assists), Sayin 6, Akpinar 4, Ipekisen, Yuksel, Efeturk, Atsiz  bzw.  Pliska 19, Wastian 16, Ritter 6, Demel 4, Riedl, Vrba je 2, Kaufmann

Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – Silverspokes 49:69

Die Konzentration galt nun den Teams aus Gent und Paris, die man auf Augenhöhe vermutete. Das Match gegen das routinierte Team aus Belgien begannen die Sitting Bulls mit ihren gewohnten Starting Five Wastian, Riedl, Vrba, Ritter und Pliska – die Belgier waren mit Minten, Boterberg, D’Hooghe, Huylebroeck und Larbi aufs Parkett gerollt.  Der Bulls Express startete gut in die Partie, nach 5:0 gelangen auch auf Seiten der silbernen Speichen durch Boterberg die ersten Punkte. Lorenzo Boterberg galt als einer der Supertalente im belgischen Team und wurde auch mit ganz großen des Rollstuhlbasketballs verglichen – im Verlauf des Spiels gegen die Bulls sollte er sich noch zum Topscorer entwickeln. Im ersten Viertel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.

Während die Sitting Bulls ihre Uhr oftmalig herunterspielten, um den Angriff abzuschließen, nutzten die Belgier immer wieder schnell die Löcher, die sich leichtfertig in der Defensive der Niederösterreicher auftaten, nachdem sie von draußen eher eine unterirdische Wurfquote aufweisen konnten.  Ab der 11. Minute machte sich auch die mangelnde Wurfausbeute auf Seiten der Niederösterreicher mit nur 33 % bemerkbar – die Belgier zogen bis zur Halbzeit auf 10 Punkte davon. Leider änderte sich auch nach dem Wiederanpfiff nichts mehr, bereits nach 30 Minuten war ein 20 Punkte-Rückstand für die Bulls unaufwiederholbar – am Ende stand eine schmerzliche 49:69 Niederlage zu Buche, die die Aufstiegschancen in eine der Finalrunden massiv schwinden ließ.

Pliska 18 (15 Rebounds, 8 Assists), Wastian 18 (8 Rebounds), Riedl, Vrba je 4, Kaufmann, Demel je 2, Ritter 1  bzw.  Boterberg 35 (12 Rebounds), D’Hooghe 12, Beeckman 10, Vermassen 6, Minten 4, Fievet 2, Descamps, Mulders, Huylebroeck, Larbi

Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – CAPSAAA 72:62

Das Match gegen CAPSAAA sollte nun den ersten erhofften Sieg bringen. Gent und CAPSAAA hatten sich in einem spannenden Match zuvor nach zweimaliger Overtime duelliert – mit dem besseren Ende für die Belgier. Somit stand bereits vor dem Spiel fest, einen Finaleinzug nicht mehr schaffen konnten. Anders als im Spiel gegen Gent konnten die Bullen dem Team aus Paris von Beginn an in der Offensive den Stempel aufdrücken. Das Pressing der Franzosen umfuhren die Sitting Bulls immer wieder gekonnt mit langen Pässen über Pliska und Wastian. Jetzt gelang auch defensiv einiges und die Mannschaft aus der französischen Hauptstadt wurde zu Würfen von außen gezwungen – mit nur mäßigem Erfolg. Die Bulls schraubten ihr Punktekonto zum Ende der ersten zehn Minuten atemberaubend auf 24 hoch – CAPSAAA wusste hier nichts mehr entgegenzusetzen.

Eine kleine Schwächeperiode der Österreicher nutzte vor allem Grira, der mit 29 Punkten und einem Dreier kurz vor der Halbzeit den Rückstand auf 7 Punkte schmelzen ließ – im Gegenzug verwandelte aber Pliska in der 20. Minute zwei Freiwürfe nach unsportlichem Foul und war auch beim abschließenden Korbwurf zum Buzzer erfolgreich, sodass wieder eine 11-Punkte Führung zur Halbzeit hergestellt war. Die Franzosen wussten auch in Halbzeit 2 nichts entgegenzusetzen, wirkten eher ideenlos und konnten ihre Schnelligkeit keineswegs in Erfolg ummünzen. Die Sitting Bulls blieben auch nach der Pause souverän, dem konnte auch das fünfte Foul von Pliska eine Minute vor Schluss nichts mehr anhaben, nachdem man schon zwischenzeitlich mit 20 Punkten geführt hatte. Der erste Sieg war trotzdem mehr gefährdet und mit 72:62 fixiert.

Pliska 30 (14 Rebounds, 6 Assists), Wastian 22 (10 Rebounds, 4 Assists), Vrba 8, Riedl 6, Ritter 4, Kaufmann 2, Demel  bzw. Grira 29, Fathi 12, Sakho 6, Konate 5, Sallem, Bingo je 4, Kemgang 2, Da Silva, Guirasy, Monestie

Getafe BSR – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 91:58

Mit Getafe stand bereits der Gruppensieger fest – die Sitting Bulls hatten auch schon vor Beginn dieser Partie den vierten Rang fixiert. Der Kampf der Spanier vor dem fairen  Heimpublikum war also nur mehr Prestigesache.

Genau fünf Minuten hatte es gedauert, in denen die Sitting Bulls dem Heimteam Paroli bieten konnten. Dann startete das spanische Triebwerk so richtig durch und erhöhte die Schlagzahl. Durch konsequentes Pressing, welches die Bulls nun nicht mehr aufzulösen wussten, gelang vor allem Turek in diesem Spielabschnitt alles, ein klarer 29:10 Viertelstand ließ böses erahnen. Und genauso ging es dann auch in die zweiten 10 Minuten. Zwischenzeitlich schossen sich spanischen Bankspieler warm, Häfeli und Turek wechselten sich bei den Assists ab – der Stand betrug in der 17. Minute bereits 46:12. Die Sitting Bulls konnten in den letzten drei Minuten der ersten Halbzeit durch 2 Dreier von Pliska und verwandelten Freiwürfen von Wastian noch den Abstand auf 26 Punkte verringern und gingen mit 52:26 in die Halbzeitpause.

Nach dieser ein komplett anderes Bild: David Gonzalez, der Trainer von Getafe und Assistent-Coach des österreichischen Nationalteams, nahm Abstand vom Pressing und rotierte munter darauf los, sodass auch die Sitting Bulls ihr gewöhnliches Spiel aufziehen konnten und sich noch ein ansehnliches Match für die zahlreich erschienenen Zuschauer entwickelte. Der Routine des US-Amerikaners Joshua Turek (40 Punkte, 18/20 Feldwürfe, 4/4 Freiwurf) und dem Zusammenspiel mit dem jungen Schweizer Philipp Häfeli (16 Punkte, 8 Assists) konnten die Spanier aber letztendlich einen verdienten und klaren 91:58 Sieg gegen die Sitting Bulls verdanken. Auf Seiten der Bulls waren es einmal mehr Wastian und Pliska mit jeweils 23 Punkten und großartigen Statistiken. Die Top-Leistung von Matthias Wastian war auch dann ausschlaggebend, dass er von den Mannschaften und Offiziellen ins All-Star-Team der Runde gewählt wurde. Herzliche Gratulation dazu!

Turek 40, Häfeli 16 (8 Assists), Martin, Berzal je 10, Medina 8, Perez 4, Quevedo 2, Varea 1, Serapio, Mingo, Gharibloo  bzw.  Wastian 23 (5 Steals, 9/11 Freiwurf), Pliska 23 (8 Rebounds, 6 Steals, 4/4 Freiwurf, 3 Dreier), Vrba, Demel je 5, Riedl 2, Kaufmann, Ritter

Fotos von der Runde gibt es unter:
http://www.flickr.com/photos/94022198@N06/sets/72157632983492300/


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