Die erste Finalrunde der Win2day Rollstuhlbasketball Bundesliga steigt in der Unionhalle in Graz. Die Titelverteidiger stellen in der Best-of-five Serie gegen die Flinkstones auf 1:0.
8TF FLINKSTONES 1 – COLOPLAST SITTING BULLS 59:61 (31:28)
Diesmal sind alle Spieler fit und mit von der Partie – dafür fällt Coach Zankl kurzfristig aus. Nach Terminverschiebungen soll das Spiel gegen die Steirer nun um 17 Uhr beginnen – man hat aber bereits von den vorherigen Spielen ein wenig Zeitverzug.
Ondrej Pliska (Coach des tschechischen Nationalteams und Verstärkung der Bullen im Eurocup) erklärt sich bereit, anstelle von Andreas Zankl die Aufgaben des Coaches der Bullen zu übernehmen.
Dies ist aber nicht im Sinne des steirischen Coaches Malik Abes, da Pliska im vorhergehenden Spiel um Platz 5 Hobit Brno gecoacht hat. Abes ist der Ansicht, dass es nicht erlaubt ist, zwei verschiedene Teams zu coachen. Da weder Schiedsrichter noch ÖBSV-Verantwortliche in der Halle die diesbezüglichen Bestimmungen kennen und man bereits 15 Minuten hinter dem Zeitplan ist, wird Manager Hammer offiziell als Coach auf den Spielbericht geschrieben. Pliska bleibt als ‚waterboy‘ auf der Bank, darf aber weder aufstehen noch Anweisungen erteilen, das Taktikboard nicht verwenden und keine Timeouts ansagen.
Dann kann es endlich losgehen!
Das erste Viertel ist wie so oft ein offener Schlagabtausch. Die Bulls kreieren gute Wurfsituationen, die sie aber nicht immer nützen können, und in der Defense gibt es einige Abstimmungsprobleme. Man hält aber gut mit – der erste Spielabschnitt geht mit 19:17 an die Flinkstones.
In den Timeouts und in der Viertelpause greift sich immer ein Spieler das Taktikboard, und oft versuchen mehrere Spieler Anweisungen zu geben. Kapitän Hayirli versucht, Ruhe und Struktur hineinzubringen, hadert aber manchmal mit der Gesamtsituation.
Als im 2.Viertel nach einem Timeout die falschen Spieler aufs Feld rollen, lässt er einmal einen Schrei los. Trotz dieser kleinen Misslichkeiten läuft es spielerisch gar nicht so schlecht – die Steirer können sich nicht wirklich entscheidend absetzen und gehen mit 31:28 in die Pause.
In der Halbzeit wird dann auch die Entscheidung getroffen, dass es gegen keine Regel verstößt, wenn Pliska die Niederösterreicher coacht – das bringt wieder Ruhe ins Spiel. Der 3.Spielabschnitt gehört dann eindeutig den Klosterneuburgern. Sie ziehen bis zur 7. Spielminute auf 46:35 davon – starke Pressing-Verteidigung, schnelle Passes oft zum freistehenden Rekanovic, Steals und schnelle Gegenangriffe sind das Mittel zum Erfolg. Mit 43:51 geht es in die letzte Pause.
Man weiß aber aus den vergangenen Jahren, dass die Steirer nicht so schnell aufstecken. Sie kämpfen sich wieder ins Spiel hinein, machen allein 7 Punkte im letzten Viertel aus Freiwürfen – wohingegen die Bullen ein ums andere Mal verwerfen.
Als sich die Stones auf 1 Punkt herangekämpft haben, nimmt Coach Pliska eine Auszeit. Die Steirer bleiben in Schlagdistanz, und nach einem technischen Foul von Rekanovic 1 Minute 30 Sekunden vor Schluss gleicht Demirovic mit dem dafür verhängten Freiwurf aus – 59:59.
Die Steirer haben mehrfach die Möglichkeit, in Führung zu gehen – aber der Ball will nicht in den Korb. Auch die Bulls brauchen mehrere Anläufe, ehe Hayirli 24 Sekunden vor Schluss zum 59:61 trifft.
Den Stones bleibt ein Angriff, um den Ausgleich oder sogar die Führung zu erzielen. 5 Sekunden vor Schluss geht Edler an die Freiwurflinie – trifft aber keinen der beiden Würfe. Der Rebound landet bei den Grazern – ein Pass unter den Korb wird von den Niederösterreichern ins Out abgelenkt.
Coach Abes nimmt für die abschließenden 2,6 Sekunden sein letztes Timeout. Hujic kann tatsächlich völlig frei unter dem Korb angespielt werden, verwirft aber den Layup.
Die Sitting Bulls bejubeln den ersten Sieg, aber die Finalserie ist noch lange – und sie verspricht Hochspannung.
Hier noch einige Highlights aus der Statistik:
- Die Sitting Bulls sind 20:39 Minuten in Führung, die Steirer 14:40 Minuten (aber wie jeder weiß: es ist nicht entscheidend wie lange man in Führung ist – nur wer beim Schlusspfiff voran liegt)
- Die Führung wechselt insgesamt 8-mal
- Die höchste Führung der Sitting Bulls sind 11 Punkte, die der Flinkstones 4
- Nestaval verbucht als Einpunkter 6 Rebounds und kreiert daraus auch schnelle Gegenangriffe
Hujic 17 (7 Rebounds), Demirovic 17 (8 Rebounds), Skorjanc 8, Edler 7, Bistrovic 6, Hernesz 4; Rekanovic 28 (10 Rebounds), Hayirli 17 (5 Rebounds, 5 Assists), Wastian 7, Hochenburger 5, Dogan 4, Nestaval (6 Rebounds), Simonek, Al Naqqash, Herman, Colic
Hier noch die anderen Ergebnisse:
Spiel Platz 7/8: ABSV LoFric Doplhins 2 : Rebound Warriors 36:78
Spiel Platz 5/6: Hobit Brno : Carinthian Broncos 20:48
Die zweite Finalrunde findet am 9.5. in Niederösterreich statt.
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