Im Raiffeisen Sportpark in Graz müssen die Klosterneuburger Überstunden schieben, ehe sie den Meisterpokal in die Höhe stemmen dürfen.
RBB FLINKSTONES 1 – COLOPLAST SITTING BULLS 65:71 (25:31; 58:58)
Schon die ersten beiden Finalspiele waren nichts für schwache Nerven, aber dass hier noch eine Steigerung möglich ist, hat wohl niemand erwartet.
Beide Teams starten motiviert, aber auch ein wenig nervös. Die Bulls stecken die Nervosität aber zunächst schneller weg, entschärfen die Angriffe der Grazer und punkten selbst konstant. Beim Spielstand von 2:12 unterbricht der Coach der Stones durch ein Timeout.
In Folge läuft es bei den Steirern besser – Rekanovic trifft seine Würfe wie gewohnt, wohingegen die Niederösterreicher einige Sitzer auslassen. Zur ersten Viertelpause steht es 10:15.
Im 2.Spielabschnitt entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, und mit 25:31 für die Titelverteidiger geht es in die Halbzeitpause.
Viertel Nummer 3 beginnt mit einer Aufholjagd der Steirer – sie arbeiten sich bis auf einen Punkt heran. Nach einem technischen Foul gegen Hernesz reißt ein wenig der Faden. Da sich die Stones in dieser Phase vor allem auf die starken Werfer der Bullen konzentrieren, kommt Vrba zu zwei schönen Körben – schon steht es wieder +8.
Die letzten beiden Spielminuten gehören dann wieder den Hausherren – Edler versenkt seinen dritten Dreier in diesem Spiel, und mit einem Fastbreak in letzter Sekunde stellt Rekanovic auf 41:44
Im letzten Viertel bekommen die Bullen die Chance, den Vorsprung zu erhöhen. Nach einem Foul und dem nachfolgenden technischen Foul von Rekanovic wegen Reklamierens steht Pliska für drei Freiwürfe an der Linie – kann aber keinen davon verwerten. In der 38.Minute gehen die Gastgeber erstmals in diesem Spiel unter großem Jubel des Heimpublikums in Führung.
Zunächst kann Hayirli die Klosterneuburger mit sicheren Würfen in Schlagdistanz halten, dann läuft plötzlich alles nur mehr in Richtung steirischer Korb. 4:38 Minuten vor dem Ende stellt Edler auf 58:48 – die Zuschauer wähnen den Sieg ihrer Mannschaft schon in trockenen Tüchern. Coach Zankl nimmt ein Timeout und stellt auf Zonenpressing um.
3 Minuten vor Schluss begeht Rekanovic sein 5.Foul – und die Bulls rücken näher. Kurz danach muss auch Hernesz nach seinem 5.Foul das Spielfeld verlassen und kassiert gleich noch ein technisches Foul gegen die Bank. Die dafür verhängten Freiwürfe verwandeln Hayirli und Wastian souverän. 37 Sekunden vor Schluss wirft Pliska den Korb zum Ausgleich.
Noch 30 Sekunden: Kuduzovic bekommt 2 Freiwürfe zugesprochen, trifft aber keinen davon
Noch 21 Sekunden: Pliska verwirft unter dem Korb
Noch 17 Sekunden: Edler kippt beim Angriff mit dem Rollstuhl zur Seite und greift mit den Fingerspitzen ins Out
Noch 6 Sekunden: Pliskas Pass auf den zum Korb fahrenden Wastian kommt knapp nicht an
Noch 2 Sekunden: der weite Pass der Stones übers Feld wird von Dogan abgefangen
In der Overtime lassen die Bullen dann nicht mehr viel anbrennen. Nach 2 starken Würfen von Wastian trifft Pliska und bekommt noch einen Bonusfreiwurf, den er auch sicher versenkt. Als Edler seinen vierten Dreier trifft, schöpfen die Fans der Flinkstones noch einmal Hoffnung. Doch es hilft nichts – die Niederösterreicher lassen sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Das ist der 11. Staatsmeistertitel in Folge für die Sitting Bulls – doch so knapp wie diesmal war es in keinem Jahr. Die Flinkstones waren ein harter und guter Gegner, und die Finalspiele waren echte Werbung für den Rollstuhlbasketballsport. Beide Teams haben bei ihren Heimspielen viele Zuschauer in die Halle gebracht – so kann es weitergehen!
Zum Schluss wie immer der Dank an Familie, Freunde, Betreuer, Fans, Helfer und Sponsoren, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.
Rekanovic 25, Edler 22 (4 Dreier), Steiner 8, Hernesz 4, Skorjanc 4, Kuduzovic 2; Hayirli 21 (8 Rebounds), Pliska 19 (1 Dreier, 12 Rebounds, 4 Steals), Wastian 13 (8 Rebounds, 5 Assists, 4 Steals), Hochenburger 6, Dogan 4, Vrba 4, Simonek 2, Al Naqqash 2, Herman, Demel
Spiel um Platz 3:
RBB Flinkstones 2 – Carinthian Broncos 62:66 – die Kärntner holen sich damit die Bronzemedaille
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