Happy End im Happyland

In einer wahren Nervenschlacht rollen die Bullen vor Heimpublikum in Klosterneuburg erneut als Sieger vom Feld und stellen in der Finalserie auf 2:0.

COLOPLAST SITTING BULLS – RBB FLINKSTONES 1 57:56 (33:26)

Die Halle im Happyland ist an diesem 15.4.2023 gut gefüllt – zahlreiche Fans unterstützen ihre Mannschaft und machen gute Stimmung. Und sie werden mit einem wirklich spannenden Spiel und einem Sieg ihres Teams belohnt.

Der wieder genesene Pliska tippt den Hochball zu Hayirli, und der fährt ungehindert aus dem Rückfeld bis zum Korb – ein guter Start ins Spiel. Pliska läuft im 1.Viertel zu Hochform auf – 2 Dreier, insgesamt 11 Punkte trotz einiger vergebener Freiwürfe, dazu noch einige Assists und Rebounds. Die Bullen spielen ihren Gegner schwindlig und beenden den ersten Spielabschnitt mit 21:12.

Dass man sich im Basketball auf einem Vorsprung nicht ausruhen kann, zeigt Viertel Nummer 2. Den Bulls gelingt trotz zahlreicher Chancen fast 4 Minuten kein Korb – und die Steirer sind wieder auf 21:18 dran. Coach Zankl wechselt auf die kleine Linie, die schon in Graz so erfolgreich war – und Al Naqqash erlöst die Klosterneuburger mit seinem ersten Korb in diesem Spiel.

Die Stones kämpfen sich bis auf 2 Punkte heran, ehe der Titelverteidiger mit einer kurzen Pressing-Phase wieder auf 10 Punkte davonzieht. Alles in allem ist der zweite Spielabschnitt ein offener Schlagabtausch und geht schließlich mit 12:14 an die Flinkstones.

In der Halbzeitpause gibt es für die Zuschauer ein Gewinnspiel und einen Freiwurfwettbewerb – dann startet die zweite Spielhälfte. In diesem hart umkämpften Viertel kann sich kein Team so richtig absetzen – die Bullen entscheiden es knapp mit 13:11 für sich und gehen mit einem einigermaßen komfortablen Vorsprung von 9 Punkten in den letzten Spielabschnitt.

Doch die Steirer geben sich keinesfalls geschlagen und kämpfen weiter. Bis in die 5.Spielminute halten die Niederösterreicher ihren Vorsprung – dann reißt ein wenig der Faden. Fehlwürfe, Fehlpasses auf Seiten der Bulls und eine starke Wurfleistung sowie einige Fastbreaks auf Seiten der Steirer bringen diese bis auf einen Punkt heran. Die wenigen Punkte in dieser Phase steuert Hayirli durch Freiwürfe nach technischen Fouls gegen die Flinkstones bei. Die Nerven bei Coach und Spielern liegen blank, und manchmal denken diese nicht daran, dass zwei der drei Schiedsrichter auf dem Feld die Beschwerden auch verstehen, wenn sie nicht auf Deutsch vorgebracht werden.

Auch Pliska kassiert ein technisches Foul – das Video beweist allerdings, dass Edler in dieser Situation tatsächlich im Out war.

Die letzten zwei Minuten sind nichts für schwache Nerven. Schöne Körbe durch Pliska und Dogan werden prompt durch Rekanovic gekontert. Nach einem Fehlwurf von Wastian beim Spielstand von 55:53 haben die Stones den Rebound und noch 36 Sekunden Zeit, um einen Angriff zum Ausgleich aufzubauen. Doch Dogan gelingt ein Steal, bei dem er umgehend gefoult wird. Da die Steirer bereits die Teamfoulgrenze erreicht haben, bekommt er 2 Freiwürfe zugesprochen. Er verwirft zwar beide, holt sich aber selbst den Rebound.

Nach 10 Sekunden neuerlich ein Foul an Dogan – diesmal trifft er Freiwurf Nummer eins. Nach dem 2.Freiwurf (Spielstand 56:53) haben die Stones den Rebound, lassen sich jedoch von Pliska den Ball klauen, der beim Hinausfahren aus der Zone noch Zeit findet, der steirischen Bank anzuzeigen, dass er das ohne Foul geschafft hat.

Da die Zeit langsam knapp wird, foulen die Flinkstones gleich wieder – diesmal geht Hayirli an die Linie. Der erste Freiwurf geht an den Ring, den zweiten versenkt er lautlos. Bei 7,3 Sekunden Restspielzeit nimmt der steirische Coach Miroslav sein letztes Timeout. Edler wirft im Vorfeld ein, bekommt den Ball von seinem Mitspieler zurück und verwertet eiskalt den Dreier. Allerdings lassen sich die Bulls die letzten paar Sekunden nicht nervös machen, halten den Ball in den eigenen Reihen und spielen den knappen 1-Punkt-Vorsprung nach Hause.

Damit sind die Bullen klar im Vorteil im Kampf um den Meistertitel, in trockenen Tüchern ist dieser aber noch nicht. Spiel Nummer drei steigt am 6.5.2023 im Raiffeisensportpark in Graz – dort könnten die Klosterneuburger bereits den 11.Meistertitel in Folge fixieren.

Da das Statistikprogramm von Manager Hammer mittendrin den Geist aufgegeben hat, gibt es nur eine Punktestatistik – aber vermutlich möchte sowieso niemand von den Bullen den genauen Wurfprozentsatz wissen.

Pliska 20 (2 Dreier), Hayirli 16, Simonek 10, Dogan 5, Wastian 4, Al Naqqash 2, Vrba, Herman; Rekanovic 25, Edler 13 (1 Dreier), Kuduzovic 8, Hernesz 4, Steiner 3, Skorjanc 3, Bistrovic, Zorec, Kopp, Walch

Spiel um Platz 3:

Carinthian Broncos – RBB Flinkstones 2  61:49

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