7. Platz beim Vergauwen-Cup

Die Interwetten/Coloplast Sitting Bulls holen sich beim Europapokalfinale, dem André-Vergauwen-Cup, den siebenten Finalrang.

Nach drei Niederlagen in der Gruppe (CS Meaux 36:68, ASD Varese 56:76, BG Hamburg 51:71) schlug der frischgebackene österreichische Meister im Platzierungsspiel den Letzten der Gruppe A Nevskiy Alyans mit 70:58. Ein überragendes drittes Viertel war der Schlüssel zum Erfolg. Damit konnten die Bulls den größten Erfolg in ihrer Historie, einen siebenten Gesamtrang im zweithöchsten Europapokalfinale, wiederholen – dies war bereits 2001 und 2006 gelungen.

Der Pokal des André-Vergauwen-Cups ging an die RSB Thuringia Bulls mit einem klaren 79:49 Erfolg im rein deutschen Duell über die BG Baskets Hamburg. Damit war für das Team von Trainer Josef Jaglowski das Triple nach dem Pokalsieg und der deutschen Meisterschaft, jeweils im Finale über den RSV Lahn-Dill perfekt.

CS Meaux – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 68:36 (21:9, 35:17, 54:25)

Im ersten Spiel der Finalrunde in Valladolid nahmen sich die Sitting Bulls vor, konzentriert und hellwach ins Turnier zu starten, doch gleich mit dem Hochball zeigte das französische Topteam mit Ex-Bullen Ondra Pliska, dass es sehr schwer für den frischgebackenen österreichischen Staatsmeister werden sollte.

Mit einer Fullcourt-Presse setzte der Gegner die Bullen von Beginn an unter Druck und zwang sie zu vielen Fehlern im Angriffsspiel. In der Defensive rissen die beiden pfeilschnellen Holländer, van der Kuilen und Poggenwisch, immer wieder Löcher in die Bulls-Verteidigung. Auch eine erste Auszeit von Trainer Zankl, der mit deutlichen Worten sein Team wachrütteln wollte, zeigte keinen Nutzen und so ging es mit einem 9:21 in die erste Viertelpause. Im zweiten Viertel konnten die Niederösterreicher zwar in der Defensive ein wenig zulegen, doch fanden sie kein Mittel gegen den hochprozentig werfenden Cayol, so führte ein 8:14 in diesem Abschnitt zu einem enttäuschenden 17:35 Halbzeitstand.

Nach Wiederanpfiff ging es so weiter wie es aufgehört hatte, die Franzosen hielten an ihrer Pressverteidigung fest und setzten die Bulls weiter unter Druck. Trotz hartem Kampf und Einsatz der Spieler von Coach Zankl fand man kein Mittel gegen den körperlich stärkeren Gegner und verbuchte ein 8:19 zum Ende des dritten Viertels. Im letzten Abschnitt stellten die Franzosen auf eine Zonenverteidigung um, wodurch die Bulls das Viertel mit 11:14 ausgeglichen gestalten konnten – doch am Ende änderte das nichts an der deutlichen 36:68 Niederlage zum Auftakt des Vergauwen Cups.

Cayol 14, Van de Kuilen, Pliska je 11, Koti Bingo 10, Poggenwisch, Goutali je 8, Deda 6, Serhiri bzw. Hayirli 13, Erben 11 (12 Rebounds), Dogan 6, Hochenburger 4, Demel 2, Riedl, Eckerl, Sembera

Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – ASD Varese 56:76 (10:16, 31:33, 48:52)

Im zweiten Spiel der Gruppe B bekamen es die Sitting Bulls mit der Mannschaft aus Italien, ASD Handicap Sport Varese zu tun. Wenn man in dieser Gruppe einen Überraschungssieg einfahren wollte, dann waren die Chance in diesem Spiel wohl am Höchsten.

Diese Motivation merkte man auch schon im ersten Viertel. Die Bulls fanden, vielleicht auch aufgrund der fehlenden Presse seitens der Italiener, besser ins Spiel und konnten den Punktestand ausgeglichen halten. Es wäre sogar eine frühe Führung möglich gewesen, hätte man die Schnelligkeit der Nummer 14 der Italiener, Joakim Lindblom, nicht unterschätzt und ihn in Folge dessen immer wieder alleine zum Korb fahren lassen. Dies resultierte im Stand von 10:16 nach dem ersten Viertel.

Nach einem kurzen Wachrütteln seitens des Trainers in der Viertelpause, konnte man diese Fastbreaks unterbinden. Die Mannschaften spielten dann auf Augenhöhe mit einem leichten Vorteil seitens der Bullen und so war der Halbzeitstand mit 31:33 nahezu ausgeglichen. Der bisherige offene Schlagabtausch zwischen den beiden Mannschaften setzte sich auch im dritten Viertel fort, in dem die Italiener einen starken Wurf bewiesen und die Österreicher mit guter Center-Arbeit seitens Adam Erben dagegenhalten konnten.

Es dauerte bis zum Anfang des vierten Viertels, dass sich eine der Mannschaften entscheidend absetzen konnte. Nachdem der Pole Karol Szulc mit einem gebrochenen Ellbogen aus dem Spiel ausscheiden musste, glaubten die Sitting Bulls, dass die Italiener ihre größte Offensiv-Waffe (9/13 Würfen) verloren hätten. Dem sollte allerdings nicht so sein, denn diese fingen nun an als Verteidigungsvariante die Presse zu spielen. Hier fiel nun die fehlende Tiefe der Bank der Bullen ins Gewicht und so konnten sich die Italiener am Ende über einen, für den Spielverlauf etwas ungerechtfertigten, 20-Punkte-Sieg freuen.

Erben 20, Hayirli 14, Dogan 10, Hochenburger 5, Riedl 4, Demel 3, Sembera bzw. Blomqvist 24, Szulc 18, Lindblom 13, Arambula 10, Damiano 6, Geninazzi 3, Sala 2, Silva, Roncari

BG Baskets Hamburg – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 71:51 (18:14, 31:30, 55:32)

Im dritten und letzten Gruppenspiel trafen die Sitting Bulls auf die BG Basket Hamburg. Da es nicht das erste Spiel gegen die BG Basket war, wusste das gesamte Bulls Team, was es zu erwarten hatte.
Obwohl Trainer Glinicki in Erwartung eines schweren Kreuzspieles einige Spieler der Starting Five schonte und mit Korkmaz, Häfeli, Schünemann, Gabranovs und dem japanischen Nationalteamspieler Chiwaki eine veränderte Startformation auf Court 2 schickte, wurde in den ersten 5 Minuten der etatmäßigen Starting Five der Bullen mit Erben, Hayirli, Hochenburger, Dogan und Routenier Riedl (musste nach knapp 3 Minuten wegen einer Verletzung durch Sembera ersetzt werden)  klar die Grenzen aufgezeigt. Coach Zankl nahm beim Stand von 11:2 ein Timeout, um die rollenden Angriffe der BG Baskets zu unterbrechen und den Bullen eine neue Marschrichtung vorzugeben.

Bis zur ersten Viertelpause wurde durch härtere Verteidigung und Reduzieren der Turnovers einerseits der Angriffsschwung der BG Basket gebremst und in der Offensive konnten durch bessere Blocks und schnelleres Passspiel Erben und Hayirli immer öfter erfolgreich scoren. Nach der ersten Pause ging es beim etwas freundlicher aussehenden Stand von 18:14 mit einer Zonenverteidigung der Hamburger und einem Spiel auf Augenhöhe bis zum Halbzeitstand von 31:30 weiter. Der Gesichtsausdruck des Hamburg Trainers und der am Scoring Board nicht ersichtliche Klassenunterschied ließen für Q3 und Q4 nichts Gutes erwarten.

Nach der Halbzeitpause schickte Glinicki Zeyen, Korkmaz, Häfeli, Schünemann und mit Kozai einen weiteren japanischen Nationalteamspieler auf den Court, mit einer gnadenlosen Fullcourt-Presse und einem 24:2 Run wurde die Rangordnung wiederhergestellt, der vorhandene Klassenunterschied deutlich gemacht und die Schonzeit für Bullen beendet. Mit Ausblick auf das Spiel um Platz Sieben gegen die Mannschaft aus Sankt Petersburg brachte Coach Zankl Routenier Eckerl statt dem leicht angeschlagenen Dogan. In der verbleibenden Spielzeit wurde bei den Hamburgern kräftig durchgewechselt und auf Zonenverteidigung umgestellt. Nach dem zwischenzeitlichen Rückstand mit bis zu 31 Punkten konnte das Team von Andreas Zankl, der Hochenburger statt Demel aufs Feld schickte, bis zum Ertönen der Schlusssirene den Abstand auf 20 Punkte zum Endstand von 71:51 reduzieren. Mit dem Endergebnis konnten die BG Baskets um Trainer Glinicki und auch Coach Zankl und seine Bullen im Anbetracht des dritten Viertels gut leben.

Fazit: Ganz klar erkennbarer Klassenunterschied, jedoch war auch nicht zu übersehen das einige Bullen bei mehreren Spielen auf diesem hohen Niveau zu einer echten Leistungssteigerung fähig sind.

Kozai 20, Korkmaz 15, Schünemann 13, Gabranovs 10, Häfeli 9, Neuroth, Fujimoto je 2, Zeyen, Boz, Chiwaki bzw. Erben 23, Hayirli 14, Eckerl, Dogan je 4, Sembera, Hochenburger, Demel je 2, Riedl

Spiel um Platz 7: BKIS Nevskiy Alyans – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 58:70 (14:14, 35:32, 47:56)

Da es dieses Jahr bei diesem Turnier kein unteres Playoff gab, war das Spiel gegen die Mannschaft aus Russland das letzte Match für die Sitting Bulls und zugleich auch die Entscheidung um den 7. Platz. Die Russen, die mit einigen altbekannten Leistungsträgern wie dem tschechischen Top-Center Petr Tucek und ehemaligem Bulls-Legionär Joachim Gustavsson aufs Feld rollten, machten es den Niederösterreichern von Anfang an nicht leicht.

Immer wieder kam Tucek in der Nähe des Korbes zum Wurf und scorte hochprozentig. Doch auch die Sitting Bulls konnten durch einige gute Kombinationen immer wieder abschließen. So stand es nach dem ersten Viertel 14:14. und so ging es auch knapp bis zur Halbzeitpause weiter, in der die Bulls mit 3 Punkten zurücklagen. Mit einer besseren Defense und einer immer noch erfolgreichen Offense konnten sich die Bulls im 3. Viertel eine 9 Punkte Führung erkämpfen. Auch im letzten Viertel spielten die Bulls souverän, gewannen das Spiel mit 70:58 und sicherten sich so den 7. Finalrang.

Tucek 26, Tähti 12, Gustavsson 6, Lasmans 5, Zymantas 4, Gutsan 3, Butenko 2, Krasyuk, Yelyshev bzw. Hayirli 22 (14 Rebounds), Erben 19 (16 Rebounds, Dogan 17 (8 Assists), Hochenburger 8, Sembera 4, Riedl, Demel


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