Erste Meisterschaftsniederlage seit 2 Jahren

Erstmalig in dieser Saison musste sich der regierende Meister geschlagen geben. Das bedeutet die erste Meisterschaftsniederlage für die Sitting Bulls nach zwei Jahren.

Die Flink Stones, die bereits in den Vorrunden den Sitting Bulls ebenbürtig waren, holten sich im letzten Spiel der Meisterschaftsplayoffs vor heimischem Publikum in Frohnleiten den ersehnten knappen 67:64 Sieg und damit die beste Ausgangsposition für die am 6. April in Wolfsberg in Kärnten stattfindende Finalrunde um die Meisterschaft.

Die Dolphins aus Wien, die mit 0 Punkten in die Playoffs gestartet waren, rollten hingegen in vier Spielen ebenso oft als Verlierer vom Parkett und sind in der Finalrunde zum Zusehen verbannt. Die Halbfinalpaarungen lauten somit Flink Stones vs RSV Basket Salzburg 2 und Sitting Bulls vs Carinthian Broncos.

Sitting Bulls – ABSV LoFric Dolphins Wien: 74:29 (36:15)

Die Sitting Bulls mussten in diesen Playoffs sowohl Martin Riedl (krank) als auch Alexander Hanisch (berufliche Gründe) vorgeben, zudem war speziell Pliska leicht angeschlagen. Daher schickte Coach Zankl erstmalig in dieser Saison Pliska, Ritter, Wastian, Eckerl und Vrba als Starting Five auf den Court, die sich anfänglich noch etwas schwer tat den richtigen Rhythmus zu finden. Auf Seiten der Wiener spielte Dogan vor allem im ersten Abschnitt stark und traf auch per Dreier zur 5:4-Führung der Delfine, offensiv bewegte sich bei den Bullen anfänglich nicht so viel. Ab Minute 5 wachten dann aber Ritter, Pliska und Wastian etwas auf und schraubten die Führung immer weiter in die Höhe, ehe dann halbzeitübergreifend ein 20:0-Lauf der Bullen zum 44:15 eindeutige Verhältnisse schuf. Die Sitting Bulls konnten viel rotieren, erzielten einen weiteren 20:0-Run zum 66:21 und wiesen schließlich beim klaren 74:29-Erfolg eine sehr ausgeglichene Scorer-Liste auf.

Hochenburger, Ritter je 12, Demel, Pliska, Vrba je 10, Wastian, Zankl je 8, Eckerl 4 bzw. Dogan 13 (1 Dreier), Pavlovic 8, Loisinger, Löffler K., Savic, Szczepaniak je 2, Löffler J., Pawle

Carinthian Broncos – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 54:69 (30:29)

Mehmedovics Treffer zum 2:0 beantwortete Pliska mit sechs Punkten in Folge, aber die gesamte erste Hälfte über erwiesen sich die Kärntner Wildpferde abermals als hartnäckiger Gegner, der durchaus über weite Strecken einer Partie mit den Sitting Bulls mithalten kann. Von 20:27 (17. Spielminute) kamen die Broncos durch Kartnig und Holdernig wieder zurück, weder Press- noch Zonenverteidigung der Bullen konnte man in dieser Phase als Verteidigung bezeichnen. Holdernig traf mit der Pausensirene zum erneuten Führungswechsel (30:29), doch nach Seitenwechsel änderte sich dann das Bild.

Die Bullen zogen das Tempo ein wenig an und mit einem 12:0-Lauf auf 32:44 davon, Pliska netzte einen Dreier zum 36:49 und Anfang des Schlussviertels traf Wastian binnen kurzer Zeit gleich drei Mal aus der Mitteldistanz zum 42:60. Von jetzt an war die Partie für die Bullen auch bei hoher Rotation nicht mehr in Gefahr, nach 40 Minuten zeigte das Scoreboard 54:69.

Mehmedovic 18, Holdernig 16, Kartnig 10, Kainz 6, Schaschl 4, Fiedler, Hafner, Kocnik bzw. Pliska 22, Wastian 21, Hochenburger 8, Eckerl, Ritter, Vrba je 6, Demel, Zankl

RSV Salzburg 2 – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 53:83 (26:41)

Wie schon gegen die Kärntner taten sich die Sitting Bulls auch in dieser Partie in der Verteidigung etwas schwer. Die Salzburger rund um das groß aufspielende Geburtstagskind Felix Karl kombinierten ansehnlich und trafen aus der Distanz. Auch als Pliska und Wastian von 11:12 bis zum Ende des ersten Viertels auf 11:20 stellten, gaben Karl und Co. nicht auf und kämpften sich Mitte des zweiten Abschnitts wieder auf 22:26 heran. Die Bullen verteidigten zwar weiterhin alles andere als gut, ließen aber offensiv auch dank einer herausragenden Freiwurfquote nichts anbrennen.

Nach dem Pausentee bei 26:41 wurde fleißig durchgewechselt, Wastian mit 16 Punkten nahm auf der Bank Platz, in Minute 26 gesellten sich Pliska mit 17 bzw. Karl mit 18 dazu. Das muntere Spiel endete schließlich mit 83:53 zugunsten der Favoriten aus Niederösterreich.

Karl 18, Allmann 9, Rasshofer 8, Wojnicka 7, Piljug 5 (1 Dreier), Bouchakour, Leitner je 3, Klee bzw. Pliska 17, Wastian 16, Zankl 12, Demel, Ritter, Vrba je 10, Hochenburger 8, Eckerl

Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – Flink Stones 64:67 (35:29)

Das Spitzenspiel der Playoffs fand in Frohnleiten vor einer würdigen Kulisse statt, neben der guten Organisation sorgten auch zahlreiche Zuschauer für ein tolles Ambiente. Die Gastgeber setzten zu Beginn auf ihre große Aufstellungsvariante mit Goldgruber, Theissl, Scherling, Grabner und Prem, während die Bullen wie in den letzten Matches starteten. Und diesmal starteten die Niederösterreicher konzentriert und souverän, die Defense stand sicher und hielt die großen Steirer aus der Zone, während offensiv Pliska inside und Wastian von outside erste Nadelstiche setzen konnten und die Flink Stones in Minute 4 bei 9:2 zur ersten Auszeit zwangen. Bis auf 16:5 zogen die Bullen davon, auch wenn sie den einen oder anderen einfachen Punkt in dieser Phase liegenließen, ehe Goldgruber mit einer starken Schlussminute im ersten Abschnitt und sechs Punkten die Gastgeber wieder zurück ins Spiel brachte. Ein ähnliches Bild zeigte sich in den zweiten zehn Minuten: Zunächst zogen die Sitting Bulls wieder etwas davon (33:23), aber abermals hatten die Steirer das bessere Viertelende für sich (35:29).

Angefeuert vom tollen Publikum sollten die flinken Steine aber auch in Hälfte 2 sich nie aufgeben. Grabner spielte unglaublich stark und war von der löchrigen Bullenverteidigung nie in Griff zu bekommen. 14 Punkte erzielte er alleine in Viertel Nummer 3, doch noch konnte das Angriffsspiel der Niederösterreicher die schlechte Defense kompensieren. Wenige Sekunden vor der letzten Viertelpause netzte Wastian per Dreier zum 55:51, doch danach kam nicht mehr viel vom Angriffsspiel der müde wirkenden Sitting Bulls. Grabner glich zum 55:55 aus, Demel, der starke Vrba und Wastian brachten die Bullen wieder mit 60:55 in Front. Danach fielen aber auch die Freiwürfe nicht mehr, und etwas mehr als zwei Minuten vor Spielende brachte Scherling die Flink Stones erstmalig in Front. Hochenburger verkürzte auf 64:65, Wastian vernebelte beide Freiwürfe, Kontsch nutzte einen Fastbreak zum 64:67, Pliskas Dreier in der letzten Sekunde rollte vom Ring – die Flink Stones durften verdient jubeln.

Pliska 18, Wastian 17 (1 Dreier), Vrba 11, Hochenburger 6, Demel, Eckerl, Ritter je 4 bzw. Goldgruber 25, Grabner 24, Theissl 6, Kontsch, Scherling je 4, Edler, Prem je 2, Kopp

Wastian zieht ein Fazit

„Natürlich ist die Ausgangslage im Halbfinale jetzt ein bisschen schwerer für uns, weil wir gegen die gastgebenden Kärntner ranmüssen“, meint Guard Matthias Wastian. „Aber im Großen und Ganzen ist uns nicht viel Negatives passiert. Ganz im Gegenteil, ich denke, dass die Niederlage gegen die Steirer, die sich diesen Erfolg wirklich voll und ganz verdient haben, für uns vielleicht gerade zur rechten Zeit gekommen ist. Egal, ob der Schreibertisch nicht ganz so funktioniert hat, wie man sich das vorstellt, oder ob die in dieser Saison ansonsten sehr guten Schiedsrichter speziell in den letzten beiden Spielminuten mehrfach gegen uns entschieden haben – es lag allein an uns und unserer inkonsequenten Defense, dass wir die weiße Weste verloren haben. Jetzt ist die gesamte Mannschaft gefordert zu beweisen, dass sie den Fokus auf das Wesentliche legen und eine passende Reaktion zeigen kann. Eine bessere Motivationsspritze für Meisterschaftsfinale und Challenge Cup gibt es eigentlich nicht!“

Die weiteren Ergebnisse

Flink Stones – Carinthian Broncos: 74:50
ABSV LoFric Dolphins Wien – RSV Basket Salzburg 2: 53:61
RSV Basket Salzburg 2 – Flink Stones: 35:103
ABSV LoFric Dolphins Wien – Carinthian Broncos: 51:83
Flink Stones – ABSV LoFric Dolphins Wien: 85:51
Carinthian Broncos – RSV Basket Salzburg 2: 86:62

Tabelle nach den Playoffs

1. Flink Stones
2. Sitting Bulls
3. Carinthian Broncos
4. RSV Basket Salzburg 2
5. ABSV LoFric Dolphins Wien

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