Die niederösterreichischen Sitting Bulls bleiben weiterhin der Leader in der österreichischen Meisterschaft, konnten in der dritten Runde in Brno (CZE) ihren Partien aber nur phasenweise ihren Stempel aufdrücken.
ine gute Defense, eine gute zweite Hälfte gegen die Gastgeber aus Tschechien und je 19 Punkte von den beiden Topscorern Ondra Pliska und Matthias Wastian genügten für den klaren 58:36-Erfolg im Spitzenduell. Nicht nur wesentlich schwerer taten sich die Bullen beim 73:52 gegen die starken Salzburg, sie verloren auch noch Pliska durch Ausschluss. Das Strafausmaß für die Sperre ist noch nicht bekannt.
Eine sehr ausgeglichene steirische Mannschaft siegte gegen die Carinthian Broncos, musste aber gegen die Salzburger eine knappe Niederlage hinnehmen und zeigte gegen die Brünner zu wenig offensive Durchschlagskraft. Der amtierende Meister aus Kärnten wiederum sicherte sich mit einem 56:53 gegen die Salzburger endlich den ersten Erfolg in der laufenden Meisterschaft. Wie überhaupt alle Mannschaften mussten auch die Wiener ersatzgeschwächt in Runde 3 antreten; sie verloren trotz einiger sehr guter Phasen klar gegen die Sitting Bulls.
Interwetten/Coloplast Sitting Bulls – LoFric Dolphins Wien 70:42 (40:15)
Die Bullen mussten nach wie vor auf Hanisch, Eckerl und Wagner verzichten, die Hauptstädter unter anderem auf Dogan, Löffler und Selimi. Die Wiener Führung durch Savic egalisierte Ritter, bevor sich die Niederösterreicher bald absetzen konnten, auch weil die Freiwurfquote der Wiener Dolphins wie im gesamten Spiel sehr gering war. Nach dem 13:4 (7.) und dem 17:10 (11.) hatten die Bullen eindeutig ihre stärkste Phase, überrollten dank einer starken Verteidung sowie einer guten Transition die Wiener förmlich und zogen mit einem 23:4-Lauf bis auf 40:14 davon.
Im dritten Abschnitt jedoch änderte sich das Bild völlig, B-Kader-Nationalteam-Kapitän Phillip Hochenburger drehte auf, erarbeitete sich aufgrund seiner Schnelligkeit zahlreiche Chancen und netzte 8 Punkte in 4 Minuten im Zuge eines 14:2-Runs für die Delphine. Die Sitting Bulls agierten im Angriff sehr statisch und ideenlos, einzig Wastian konnte in dieser Phase durch Einzelaktionen punkten, was aber am Dahinschmelzen des Vorsprungs nichts änderte. Die letzten zehn Minuten gehörten dann aber wieder dem Team von Spielertrainer Zankl, bei dem insbesondere Pliska immer wieder seine Klasse aufblitzen ließ. Am Ende zeigte das Scoreboard den Endstand von 70:42 zugunsten der Sitting Bulls.
Wastian 21, Pliska 18, Vrba, Zankl je 8, Riedl 7, Ritter 6, Demel 2 bzw. Reichl 14, Hochenburger 13, Savic 10, Loisinger 5, Breitenecker, Yurttas
RSV Salzburg – Flink Stones 50:46 (24:21)
Der RSV Salzburg startete unter der Regie von Felix Karl sehr souverän, das Kapitän erzielte die ersten acht Punkte seines Teams und stellte gegen die noch etwas verschlafenen Steirer quasi im Alleingang auf 8:2. In weiterer Folge war aufgrund der unterirdischen Trefferquoten immer jene Mannschaft im Nachteil, die an die Freiwurflinie kam – in Minute 18 lag die Gesamtquote beider Teams bei 1/18. Dadurch setzten sich zunächst die Salzburger bis auf 16:6 ab, bevor sich das Blatt wendete und Grabner die Flink Stones Mitte des zweiten Viertels mit 17:16 in Führung brachte.
Bis Minute 33 wog das Match hin und her, die Führung wechselte in der spannenden Partie mehrmals. Die Steirer wirkten als Team kompakter, die Salzburger konnten sich aber auf die Scorerqualitäten des Ex-Steirers Goldgruber verlassen. Er war auch maßgeblich am vorentscheidenden Lauf zum 46:39 gute vier Minuten vor Ende beteiligt. Zwar verkürzte Kopp noch einmal auf zwei Punkte, aber in der Crunch Time scheiterten die Flink Stones abermals zu oft von der persönlichen Linie und mussten sich mit 46:50 geschlagen geben.
Goldgruber 20, Karl 14, Klee 12, Leitner, Scherling je 2, Allmann, Piljug, Rasshofer bzw. Grabner 16, Edler 9, Tomaschitz 8, Theissl 6, Schmerlaib 4, Kopp 3
Hobit Brno – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 36:58 (23:28)
Im Aufeinandertreffen der momentan wohl beiden besten Teams der Liga, den Hobits aus Brno und den Sitting Bulls, dominierte zu Beginn auf beiden Seiten starke Physis. Die Bullen legten immer wieder vor, die Gastgeber zogen immer wieder nach. Ein starker persönlicher 6:0-Lauf durch Pliska brachte erstmals ein bisschen klarere Verhältnisse zu Tage, die Bullen zogen auf 19:12 davon. Ab diesem Zeitpunkt hatten die Niederösterreicher die tschechischen Scorer Sindelar, Sperk, Pohlmann und Zemanek sehr gut im Griff und überzeugten mit souveräner Defense. Aber auch die Brünner hielten noch mit ihrer Verteidigung dagegen – so kam zum Beispiel Wastian kaum zu Würfen in Hälfte eins, die mit 28:23 für die Niederösterreicher endete.
In der zweiten Halbzeit agierten die Bullen dann aber sehr souverän, zogen zunächst auf 35:25 davon. Nach dem vierten Foul von Pliska übernahm Wastian das Ruder in der Bullen-Offensive und erzielte 13 Punkte seines Teams in Folge, spätestens mit seinem Dreier zum 46:34 war die Partie entschieden. Aber auch im weiteren Verlauf zeigten Zankl und Co., dass sie den längeren Atem hatten – trotz des fünften Fouls von Pliska bauten sie den Vorsprung immer weiter aus, um am Ende einen 58:36-Erfolg feiern zu können.
Sindelar 13, Sperk 12, Zemanek 6, Pohlmann 3, Nahlik 2, Dvorak, Minarik, Srutka bzw. Pliska, Wastian (1 Dreier) je 19, Ritter 10, Vrba 4, Demel, Riedl, Zankl je 2
Carinthian Broncos – Flink Stones 55:65 (15:32)
Die Kärntner Wildpferde erwischten einen miesen Start, gerade das zweite Viertel, das mit 18:6 an die Flink Stones ging, ließ den Rückstand schon gehörig anwachsen (15:32). Doch die Spieler von Trainer Mehmedovic, als Spieler ja gesperrt, reagierten in Hälfte zwei, konnten ihren besten Scorer Holdernig immer besser ins Spiel bringen. Über 26:36 und 44:54 (36.) wurde die Partie noch einmal kurz spannend, als Holdernig per Dreier auf 51:56 stellte. Die Flink Stones ließen sich jedoch nicht mehr verunsichern, fanden immer wieder eine gute Abschlussmöglichkeit und brachten einen verdienten 65:55-Sieg ins Trockene.
Holdernig (1 Dreier), Neumaier je 23, Schaschl 7, Kocnik 2, Fiedler, Kartnig bzw. Grabner 16, Edler, Theissl je 14, Kopp 9, Tomaschitz 6, Kontsch 4, Schmerlaib 2
Carinthian Broncos – RSV Salzburg 56:53 (26:23)
Ähnlich wie gegen die Steirer erwischten die Kärntner auch in der ersten Partie am Sonntag einen schlechten Start (7:15), aber angeführt vom starken Holdernig, der gleich 19 Punkte in den ersten zwanzig Minuten erzielte, drehten die Broncos noch kurz vor der Pause das Spiel und gingen mit 26:23 in Führung. Die Salzburger, bei denen Goldgruber und Allmann stark spielten, gaben nie auf und kamen immer wieder heran. Nach dem 34:34 (28.) zogen Holdernig und Co. aber wieder davon, nach Schaschls 47:36 sieben Minuten vor Schluss standen schon alle Weichen auf den ersten Saisonsieg des Meisters. Doch die routinierten Salzburger ließen einen 8:0-Run folgen, und auch durch Goldgrubers Dreipunktspiel zwei Minuten vor Ende kamen die Mozartstädter noch zwei Mal auf einen Punkt heran. Zwei verwertete Freiwürfe und ein Korb von Kartnig fixierten dann aber endgültig den verdienten ersten Saisonerfolg der Carinthian Broncos.
Holdernig 34, Schaschl 9, Neumaier 7, Kartnig 6, Fiedler, Kocnik bzw. Goldgruber 22, Allmann 20, Klee 6, Karl 5, Leitner, Piljug, Scherling
Flink Stones – Hobit Brno 35:52 (17:29)
Die Gastgeber aus Brünn legten los wie die Feuerwehr gegen nervöse Steirer, die in der Defense anfangs nicht dagegenhalten konnten und vorne einige Bälle verschenkten. Nach dem 10:2 aber erfingen sich die flinken Steine, die Brünner litten abermals unter ihrer sehr schwachen Freiwurfquote. Edler erzielte kurz vor Viertelende sogar die 12:11-Führung für seine Steirer, die Vorentscheidung fiel dann aber kurz vor der Pause. Binnen zwei Minuten zogen die Brünner von 20:17 auf 29:17 davon, die Steirer hatten kein Time-Out mehr zur Verfügung, um diesen Negativlauf zu stoppen. Nach der Halbzeit bissen sich die Steirer an der starken Brünner Defense die Zähne aus, lediglich Theissl kam zu einigen Punkten. Auf der Gegenseite demonstrierten die Brünner abermals mannschaftliche Geschlossenheit, neben Sperk ragte insbesondere Sindelar, sicher einer der stärksten Niedrigpunkter der Liga, heraus. Am Ende ging das Spiel mit 52:35 an die Brünner.
Theissl 18, Grabner 7, Kopp 6, Edler, Tomaschitz je 2, Kontsch, Schmerlaib, Vukovic bzw. Sperk 15, Sindelar 14, Pohlmann 9, Nahlik, Zemanek je 6, Minarik 2, Dvorak, Srutka
RSV Salzburg – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls 52:73 (32:32)
Dieses Match wurde wohl eindeutig zum turbulentesten der dritten Staatsmeisterschaftsrunde. Nach dem 4:0 für die Bullen legten die Salzburger einen riesigen Kampfgeist, großen Widerstand und eine hohe Trefferquote an den Tag, Karl, Goldgruber, Leitner und Scherling brachten den Außenseiter mit bis zu 22:15 (13.) in Front. Genau in dieser Phase protestierte Felix Karl aber zwei Mal zu lautstark, handelte sich zu den beiden persönlichen Fouls jeweils auch noch ein technisches ein und musste bereits nach weniger als 14 Minuten mit fünf persönlichen Fouls vom Feld. Wastian verkürzte mit den ausständigen Freiwürfen auf 20:24 und brachte die kurzzeitig aus der Ruhe gebrachten Salzburger dann auch in Rückstand. Die Salzburger zeigten aber großes Herz und glichen bis zur Pause (32:32) immer wieder aus.
In der zweiten Hälfte blieb die Partie zerfahren, und niemand trug etwas dazu bei, dass das Spiel ein so schönes Basketballspiel wurde, wie es es sich eigentlich verdient hätte. Während Wastian von den Sitting Bulls ein technisches Foul kassierte, musste der Salzburger Leitner in Minute 27 mit fünf Fouls vom Feld – die Salzburger mussten von nun an zu viert spielen. Die Bullen setzten sich jetzt eindeutig ab, die Partie war spätestens beim 12:0-Lauf zum 59:42 längst entschieden.
Dennoch kam das Match nicht zur Ruhe, Pliska kassierte kurz nach seiner Rückkehr aufs Feld nicht nur sein viertes Foul, sondern auch noch ein technisches hinterher, um dann auch noch nach einer angeblich angreifenden Geste dem Schiedsrichter gegenüber disqualifiziert zu werden. Goldgruber verkürzte ein wenig mit vier verwerteten Freiwürfen, am letztlich klaren, aber alles andere als überzeugenden Erfolg der Bullen änderte dies aber nichts. Der Schlusspunkt beim 73:52 war wenige Sekunden vor Ende der Partie ein weiteres technisches Foul gegen Coach Zankl. Über die Dauer der Sperre von Pliska wird demnächst entschieden.
Goldgruber 16, Klee 12, Karl 10, Scherling 6, Allmann, Leitner je 4, Piljug bzw. Wastian 23, Pliska 16, Riedl, Vrba je 10, Ritter 8, Demel 4, Zankl 2
Carinthian Broncos – Hobit Brno 45:65 (18:32)
Ziemlich einseitig verlief dann noch die Neuauflage des letztjährigen Finales, die Brünner spielten von Beginn an ihre physische Überlegenheit aus. Bei den Kärntnern kam Holdernig nicht so zum Zug wie in den Partien zuvor, dafür scorte Neumaier 24 Punkte. Die Gastgeber hatten das Match aber schon frühzeitig in der ersten Halbzeit entschieden, in der sie lediglich 18 Punkte zugelassen hatten. Letztlich siegten die Hobits klar mit 65:45.
Neumaier 24, Holdernig 13, Kartnig 6, Kocnik 2, Fiedler, Schaschl bzw. Sperk 19, Sindelar 12, Pohlmann, Zemanek je 11, Minarik 10, Srutka 2, Dvorak, Nahlik
Nächste Runde am 23. und 24. Februar
Obwohl die Sitting Bulls auch in der dritten Runde all ihre Spiele letztlich mit über 20 Punkten gewinnen konnten, so wechselten sich starke und schwache Phasen mehrmals ab. Hinter dem klaren Tabellenführer liegen die Brünner mit Abstand auf Platz 2, die Spiele zwischen den anderen Mannschaften sind beinahezu immer spannend, der Ausgang ist kaum vorherzusagen. Eine spannende vierte Runde, in der die Mannschaften hoffentlich nicht mehr so viele Ausfälle verkraften müssen wie an diesem Wochenende in Brno, ist am 23. und 24. 2. in Frohnleiten garantiert.
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